Heute ein „Blick über den Tellerrand“.
Normalerweise widme ich mich den
Geburtstagen und Jubiläen, die direkt mit den Bauten der „Ringsiedlung“
zu tun haben. Jetzt dehnen wir das ein klein wenig aus.
Wer wäre dafür besser geeignet als unser heutiges Geburtstagskind Hans Hertlein.
Hans, wer?
Jeder, der sich auch nur ein klein
wenig mit der Historie der Siemensstadt auseinandersetzt weiß es sofort.
Er war der „Haus- und Hofarchitekt“ der Firma Siemens und hat die
Siemensstadt wie kein Anderer baulich geprägt.
Sein Vorgänger Karl Janisch gestaltete
das erste Siemensgebäude auf dem Spandauer „Hüner Werder“ im Jahre 1897
und war bis 1914 der leitende Architekt. Im Juli 1912 wurde Hertlein
Bauleiter Siemens & Halske AG.
Bei Janischs letzten Projekt, dem
Gebäude der Hauptverwaltung am Rohrdamm, sind Hertlein schon große Teile
der Innengestaltung übertragen worden. Janisch wechselte 1915 zu einer
anderen Firma und Hertlein übernahm seine Stellung als Baudirektor bei
Siemens.
Der dynamische Hertlein und der stark
architekturbegeisterte „Chefs des Hauses Siemens“, Carl Friedrich von
Siemens, bildeten von nun an ein „dream team“.
Hertleins architektonische
Handschrift der Industriebauten, die sich an den fortschrittlichen
Gestaltungsmodellen der Zeit orientierte, prägten jetzt das
Erscheinungsbild der Siemensstadt. Ein herausragendes Beispiel für
diesen „Siemens-Hertlein-Stil“ ist der Schaltwerk-Hochbau (1928), mit
dem er Architekturgeschichte schrieb, den die Fachwelt zum „Symbol der
Moderne“ erklärte. Ein weiterer prägender Bau ist der
„Wernerwerk“-Hochbau (1930). Dieser Funktionsbau war von kühler,
nüchterner Zweckmäßigkeit und setzte in seiner großzügigen, ja kubischen
Monumentalität einen beherrschenden Akzent.
In krassem Kontrast dazu stehen die Wohnungsbauten, wie die Siedlung Heimat (1930 bis 1935) und die Siedlung Siemensstadt (1922 bis 1932) sowie praktisch alle hier von der Firma Siemens initiierten Sozialeinrichtungen. Sie folgen durchweg in dem herkömmlichen, dem traditionellen (konventionellen) Bauen, dem so genannten „Deutschen Baustil“ oder auch „Heimatstil“.
Dessen ungeachtet gelang Hertlein allerdings hervorragend die architektonische Verbindung zu unserer in unmittelbarer räumlicher Nähe etwa zeitgleich in Stil der „Neuen Sachlichkeit“ errichteten „Großsiedlung Siemensstadt (Ringsiedlung)“ zu seiner „Siedlung Heimat“.
Industriebauten, Wohnbauten, Sozialbauten, ja sogar die beiden Kirchen wurden von Hertlein erstellt. Die zwischen den Kriegen erbaute Siemensstadt stammt fast also gänzlich aus seiner Hand.
Beide Hausarchitekten, Janisch und Hertlein, haben in Ihrer Wirkungszeit das Erscheinungsbild der Siemenswerke und -wohnstätten entscheidend bestimmt. Sie gelten offiziell noch heute als Väter der „Corporate Architecture“ von Siemens.Hans Hertlein – Geburtstag 2018In krassem Kontrast dazu stehen die Wohnungsbauten, wie die Siedlung Heimat (1930 bis 1935) und die Siedlung Siemensstadt (1922 bis 1932) sowie praktisch alle hier von der Firma Siemens initiierten Sozialeinrichtungen. Sie folgen durchweg in dem herkömmlichen, dem traditionellen (konventionellen) Bauen, dem so genannten „Deutschen Baustil“ oder auch „Heimatstil“.
Dessen ungeachtet gelang Hertlein allerdings hervorragend die architektonische Verbindung zu unserer in unmittelbarer räumlicher Nähe etwa zeitgleich in Stil der „Neuen Sachlichkeit“ errichteten „Großsiedlung Siemensstadt (Ringsiedlung)“ zu seiner „Siedlung Heimat“.
Industriebauten, Wohnbauten, Sozialbauten, ja sogar die beiden Kirchen wurden von Hertlein erstellt. Die zwischen den Kriegen erbaute Siemensstadt stammt fast also gänzlich aus seiner Hand.
Beide Hausarchitekten, Janisch und Hertlein, haben in Ihrer Wirkungszeit das Erscheinungsbild der Siemenswerke und -wohnstätten entscheidend bestimmt. Sie gelten offiziell noch heute als Väter der „Corporate Architecture“ von Siemens.
Hertlein hat ab etwa seinem 30.
Lebensjahr an bis zu seinem Lebensende tatsächlich nur für einen
Auftraggeber gearbeitet: Die Firma Siemens. Auch nach seinem offiziellen
Austritt aus dem Unternehmen 1951 blieb er bis zu seinem Tode in allen
wichtigen Baufragen in beratender Stellung verbunden.
Zahlreiche Ehrungen, bis hin zum
Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1957, würdigten
Hans Hertleins herausragendes Können und sein Werk bereits zu Lebzeiten.
Dennoch bekam er erstaunlicherweise nie die Anerkennung wie etwa Peter
Behrens (1868-1940), der unter anderem für das Großunternehmen AEG die
Industriearchitektur bestimmte.
Hertlein starb im Alter von fast 82
Jahren am 13. Juni 1963 in Mammern am Bodensee (Schweiz). Er wäre heute
133 Jahre alt geworden.
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Text & Foto: © Christian Fessel
Wer nach diesem wirklich sehr kurzen Abriss weitere Fragen hat, sei gerne in die Infostation eingeladen
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